Im Dezember finden in vielen Ländern nationale Meisterschaften statt.
In Frankreich ist dieser Wettbewerb auch ganz anderes konzipiert. Die Gewinner wurden im Dezember bei gleich fünf Disziplinen ermittelt. Das sind: Eiskunstlauf und Eistanz, Ballett auf dem Eis und Synchronlauf sowie Short-Treck. In diesem Jahr fanden die französischen Meisterschaften in Nantes statt.
Weltmeister als Beispiel für französische Meister von Morgen
Der Präsident des französischen Verbandes für Eissportarten Didier Gailhaguet hat die Ergebnisse des Wettbewerbes gegenüber Long-Program.com kommentiert. „Wir sind sehr zufrieden mit diesem Wettbewerb, es ist wichtig, dass man hier gleich fünf Sportarten erleben kann. Das ist wichtig sowohl für die Zuschauer, als auch für Medienvertreter – so sieht man verschiedene Arten, Stiele des Eislaufens gleichzeitig und so kann man verstehen, wie unterschiedlich Sportarten auf dem Eis sind“, sagte Gailhaguet. „Wir haben exzellente Eiskunstläufer wie die Weltmeister Guilaume Cizeron und Gabriella Papadakis hier am Start. Das sei ein gutes Beispiel für Kinder und junge Sportler, in eine Eishalle zu kommen, um Eiskunstlauf zu lernen. „Vielleicht sind darunter auch unsere junge Meister von morgen?“, kommentierte der Präsident des französischen Verbandes.
„Diese Meisterschaft ist aber für die Verbindung zu unserem Heimpublikum wichtig“, erklärte der Weltmeister Guillaume Cizeron. Es war ja klar, dass kein anderes Paar Gabriella und Guillaume diesen Titel in der Kategorie Eistanz bestreiten kann. Und wenn man Weltmeister live laufen sieht, sagt ihre Performance mehr als 1000 Worte. Und für junge Sportler, die noch erste Schritte auf dem Eis machen, sind sie wirklich ein gutes Beispiel, wie man durch harte Arbeit und Training Weltmeister werden kann.
Adam Siao Him Fa: der junge Talent trainiert bei Joubert
Und das stimmt: Bei diesem Wettbewerb konnte man auch jüngere französische Eiskunstläufer erleben, die bereits jetzt ein gutes Potenzial zeigen. So wie Adam Siao Him Fa, der in Nantes den vierten Platz in der Männerkonkurrenz belegte. Nur einige Punkte fehlten ihm, um den Podiumsplatz zu ergattern. „Ich habe ein ambivalentes Gefühl, zum einen bin ich sehr stolz und glücklich auf meinen Sportler Adam, weil er einen sehr guten Wettbewerb hatte und das war nicht leicht für ihn. Allerdings wusste ich, dass es für ihn unmöglich sein wird, unter Top 2 zu kommen, weil da gibt es diverse Regeln des Verbandes, dass junior Eiskunstläufer nur ein Junioren-Kurzprogramm zeigen soll, heißt – ohne Vierersprünge. Und heute habe ich gesehen, dass nur sechs Punkte ihn von dem zweiten Platz trennten“, kommentierte sein Trainer Brian Joubert. Und er hat Recht – wenn Adam, und er kann es, einen Vierersprung zeigen würde, würde er diesen Unterschied locker gleich machen. „Ich freue mich aber, dass er sich wohl für die Junioren Weltmeisterschaft qualifiziert hat“, so Joubert. Seit September trainiert Joubert den jungen Sportler in Poitiers in seinem neuen Club BJPG. Und Adam zeigte eine klasse Leistung – good job für ihn und sein ganzes Team!
Der Pate in Nantes erobert seinen Titel zurück
In diesem Jahr hat Chafik Besseghier seinen Titel des französischen Meisters mit einem großen Vorsprung zurückerobert. „Ich habe es, ehrlich gesagt, nicht gedacht, dass ich es schaffe, weil ich zur Zeit noch nicht in meiner guten Form bin“, erklärte Chafik nach seiner Kür. Schließlich musste er einige Wochen wegen Pneumoterax pausieren und einige wichtige Wettbewerbe ausfallen lassen. „Aber ich bin sehr glücklich, dass ich diesen Comeback nach dieser schwierigen Zeit geschafft habe“, sagte Besseghier. Für diese Saison hat er zwei unterschiedliche Programme gestaltet. „Ein Programm ist modern und die Kür ist eher klassisch“. In seinem Kurzprogramm sieht man einen Taxifahrer, der sich durch die Straßen einer großen Stadt zu seinem Ziel steuert. In der Kür verwandelt sich Chafik in den wohl berühmtesten Mafiosi der Welt – The Godfather, der Pate. „Ich glaube, diese Gegensätze könnten dem Publikum gefallen und der Pate wäre vor allem für das italienische Publikum in Milan interessant“.
Harter Kampf der Damen in Nantes
Mae Meite sicherte sich wieder den Titel der französischen Meisterin, was für sie sehr wichtig war. Mit etwa fünf Punkten Unterschied ( 183,00) gewann sie vor Laurinne Lecavelier (178,04)., und das war wirklich ein starker Wettkampf der beiden Damen. „Für mich war es sehr wichtig, dass ich heute gewinnen konnte“, sagte Mae, weil dieser Sieg ein Schritt Richtung Südkorea sei. Endgültig wird aber die Entscheidung erst nach den Europameisterschaften fallen.
In der Kür zeigte Mae, wie sie eigentlich ist – unterschiedlich, mal emotional, mal lyrisch und sogar verspielt. „Ich wollte immer in der olympischen Saison so ein Programm haben, das mich so widerspiegelt“, erklärte sie nach der Kür. Deswegen wollte sie auch diesen Kleidwechsel mitten im Programm zeigen – „Das war mein Traum noch vor Jahren“, erklärte Meite. Mit diesem Programm, mit dem verspielten Kostüm und mit dieser Musik wollte sie ihre Persönlichkeit unterzeichnen und sich so zeigen, wie sie eben ist. „Ich wollte zeigen, dass ich verschiedene Stile habe“. Jetzt will sie mehr an ihrer zweiten Note arbeiten.
Esbrat und Novoselov gewinnen ihren ersten Titel
Frankreich hat neue Meister auch im Paarlaufen – Lola Esbrat und Andrei Novoselov. Für die beiden ist es der erste Titel. Allerdings verstehen sie, dass es nur durch Abwesenheit von Vanessa James und Morgan Cipres möglich geworden ist. Die beiden mussten wegen einer Verletzung diesen Wettbewerb ausfallen lassen. „Klar freuen wir uns darüber, aber gleichzeitig sind wir traurig, dass die beiden nicht da waren und hoffen, dass Vanessa wieder schnell gesund wird“, sagte Andrei. Dieser Titel ist der Situation sei Dank. Allerdings möchten sie sich weiter entwickeln. „Hoffentlich wird dieser Titel nicht der letzte sein“, schmunzelte Lola. „Wir werden demnächst mehr an unserer Stabilität arbeiten und an unseren Sprüngen, denn im Training laufen wir unsere Programme sauber und alles klappt sehr gut“, so Novoselov.
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