Peter Liebers
Peter Liebers

Viele Fans weltweit haben in der letzten Saison den deutschen Eiskunstläufer Peter Liebers vermisst. Lange Zeit kämpfte er mit einer Verletzung, im Februar 2016 musste er aber an der Hüfte operiert werden. Es folgte eine lange und schwierige Zeit der Rehabilitation. Es schien, mit dem Sport vorbei zu sein, doch jetzt ist Peter wieder da. In Dortmund bei der NRW-Trophy tritt er zum ersten Mal seit langer Zeit bei einem Wettkampf an. Es liegt sicherlich noch ein langer Weg vor ihm, bis er wieder so stark wie zuvor wird, doch Schritt für Schritt nähert er seinem Traum: Wieder bei den Olympischen Spielen starten zu dürfen. Nach seinem Kurzprogram in Dortmund blickte der fünffache deutsche Meister auf die vergangenen Monate zurück und definierte neue Ziele.

Peter, wie verlief die Vorbereitung auf die Saison?

Es war schwierig, ich habe wegen meiner Verletzung die komplette letzte Saison ausgesetzt. Im Februar musste ich operiert werden. Und von Anfang März musste ich bei Null anfangen, das war wirklich ein sehr langer, schwerer Weg, um dann die alte Stärke und alte Leistungen zurückzubekommen. Es hat lange gedauert, war schwierig, deshalb bin ich froh, dass ich jetzt bei einem Wettbewerb laufe.

Peter Liebers

Wie haben Sie diese Reha-Zeit erlebt?

Ab März bis Anfang August war wenig Training, der Alltag war von der Therapie bestimmt, ich hatte sehr wenig Eistraining, denn ich musste sehr langsam wieder anfangen. Mit den Sprüngen habe ich im Herbst begonnen, insofern war es schwierig und langwierig reinzukommen, Programme zu laufen und Kondition aufzubauen.

Peter, könnten Sie über Ihre Programme berichten?

Die Programme wurden bereits im letzten Jahr von Lori Nicol und Shin Amano aufgebaut und ich habe sie beibehalten, weil ich ja im vergangenen Jahr nicht gelaufen bin. Das Kurzprogramm ist Jubel by Klingande, und die Kür ist zu „Schindler’s Liste“.

Welche Ziele setzten Sie vor sich?

Mein Ziel ist, an den Wettkampf-Rhythmus heranzukommen. Das Kurzprogramm hat jetzt gezeigt, dass der Wettkampf-Rhythmus noch nicht da ist. Ich muss noch in die Wettkampfsaison reinkommen, es wäre schön, auch bei den internationalen Wettkämpfen zu laufen, aber es wird sicherlich schwierig, wir werden es sehen!

Hängt es von der deutschen Meisterschaft ab?

Ja, wir haben nur einen Startplatz, deswegen müssen wir leider mit Paul Fenz und Franz Strobel während den deutschen Meisterschaften um diesen einen Platz streiten.

Peter Liebers
Peter Liebers

Wie sieht es mit den Vierern aus?

Der Vierfach-Toulup ist noch nicht ganz da, das ist was bis jetzt noch fehlt, aber wir arbeiten daran. Es ist noch schwierig für mich, diese vierfachen Drehungen zu schaffen, aber wir arbeiten daran, vielleicht springe ich es in zwei Wochen zu deutschen Meisterschaften.

Und weitere Vierfache?

Wir werden sehen, zunächst kommt Toulup, den hatte ich, aber die weiteren sind soweit nicht geplant.

Was ist Ihnen wichtig noch zu sagen?

Ich freue mich dass ich nach der Verletzung wieder da bin. Wie gesagt, während der Verletzung gab es einen Punkt, wo ich nicht sicher war, ob ich überhaupt bei Wettkämpfen laufen kann, ob es funktioniert. Auch die Ärzte sagten, dass sie nicht zu 100 Prozent garantieren können, dass ich es kann. Die Chancen standen bei 50 bis 60 Prozent, dass es wieder schmerzfrei wird. Es war eine Entscheidung für mich für den Leistungssport. Die Operation war nicht unbedingt medizinisch notwendig. Man hat mir nicht gesagt – „Du muss das unbedingt machen, sonst kannst Du deinen normalen Alltag nicht bestreiten“. Sondern es ging wirklich darum dass ich noch mal Leistungssport betreiben kann. Und da habe ich gesagt – „Ich will noch ein mal zu den Olympischen Spielen!“ Deswegen habe ich es mit der Operation probiert, weil ich wusste, dass ich es ohne Operation auf jeden Fall nicht mehr leisten kann. So kann ich es wenigstens versuchen. Bis jetzt ist alles schmerzfrei und ich hoffe, dass ich zu meiner alten Stärke von Sochi zurückfinde!

Peter, vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

Alexandra Ilina, Dortmund