Das war der verdiente und wohl der spektakulärste Sieg bei der WM in Mailand. Nathan Chen zeigte gleich sechs Vierersprünge in seiner Kür und gewann hochüberlegen mit einem deutlichen Vorsprung. Eigentlich konnte er bereits nach dem zweiten Sprung sein Programm umbauen und auf Nummer sicher gehen. Schließlich haben alle Konkurrenten gepatzt und die letzte Gruppe artete sich in ein skurriles Sturzfestival aus. Aber Sport bleibt Sport und Nathan ging trotzdem auf volles Risiko. Von daher – Hut ab und Glückwunsch! Diese Leistung von Nathan Chen in Mailand bleibt lange in Erinnerung. „Der Traum ist wahr geworden, das wollte ich in meiner Karriere erreichen und ich freue mich, dass ich es tun konnte“, kommentierte Chen bei der Pressekonferenz.

Der zweitplatzierte Shoma Uno erlaubte sich gleich 3 Stürze,  Mikhail Kolyada blieb auch nicht fehlerfrei. An dieser Stelle kann man lange von der Bedeutung der Vierersprünge diskutieren, denn es war nicht für alle nachvollziehbar, wie man beispielsweise mit drei Stürzen in Führung gehen kann. Klar, es gibt eine Erklärung dafür, aber die entscheidende Frage lautet eher – wie kann man mit drei Stürzen so hohe Noten für eine Präsentation bekommen, wenn das Programm durch diese Fehler zerrissen wird. Um welche Präsentation geht es dann? Die Präsentation der Stürze? Das  Wertungssystem lässt nach wie vor viele Fragen offen. Wieso gibt es Abzüge (Deductions) für die Technik und bei der zweiten Note wird nichts mehr abgezogen? Schließlich leidet die Wahrnehmung des Programms darunter. Nun muss dazu die ISU bei dem bevorstehenden Kongress im Juni eine Entscheidung finden.

Der deutsche Eiskunstläufer Paul Fenz erreichte den 15. Platz. „Das war das versöhnliche Ende einer harten und schwierigen Saison. Ich weiß genauer denn je, woran ich im Sommer arbeiten muss“, kommentierte Fentz. Seine Kür lief er zu der Musik aus „Game of Thrones“, in diesem Programm verkörpert er Jaimie Lannister. Noch bei der EM in Moskau erklärte er diese Wahl gegenüber dem LP – „Ich mag diesen Charakter in der Serie“. Leider konnte er nicht ganz seine Leistung in dieser Kür abrufen, trotzdem war es ein guter Auftritt.

Bildergalerie von Himalaya Etienne