28d5cd5143e5Vor kurzem erschien in den US-Medien die Forderung des Präsidenten des US-Eiskunstlaufverbandes Sam Auxier, russische Sportler von den olympischen Spielen in Pyeongchang auszuschließen. Für einige war es plausibel, für andere nicht. Der russische Eislaufverband veröffentlichte daraufhin auch eine Stellungsnahme und sprach sich für eine Diskussion aus.

Eine klare Stellung dazu bezog einige Tage später der französische Eiskunstlaufverband FFSG.

Der Präsident des französischen Eislaufverbandes FFSG, Didier Gailhaguet, appellierte in einem offenen Brief an den ISU-Präsidenten Jan Dijkema sowie an die Eislaufcommunity, dass Forderungen wie von Auxier inakzeptabel sind. Mit sehr klaren Worten sprach sich Gailhaguet gegen die Stigmatisierung eines Landes in Bezug auf die Dopingvorwürfe aus. Er verurteilt die Sportler, die dopen, zutiefst, aber sprach sich generell gegen den Ausschluss der gesamten russischen Delegation von den olympischen Winterspielen aus. Er wies die Verbände darauf hin, dass dies bereits drei Mal in der Geschichte vorkam, dass einige Länder ausgeschlossen wurden oder die Spiele von sich aus boykottierten (Sommerspiele in Montreal 1976 (von den afrikanischen Ländern) in Moskau 1980 (von den Amerikanern) und in Los Angeles 1984 (von den Russen). Danach wurden die sogenannten Good Will Games“ ins Leben gerufen, – mit dem Ziel, die gestörten Beziehungen wiederherzustellen.

Außerdem widersprechen die Vorschläge den wundervollen Auswirkungen des russischen Eislaufens auf die ganze Fangemeinde. In seinem Brief betont Gailhaguet ausdrücklich, wie viel die Russen zur Entwicklung dieser Sportart, in den letzten 50 Jahren beigetragen haben. Er weist daraufhin, dass kein Land von sich behaupten kann, dass man nur „saubere“ Sportler hat. Schließlich wird das Dopingproblem nicht durch die Stigmatisierung eines Landes verschwinden.

Deshalb bleibt nichts anderes, als zu denken, dass dahinter ganz andere Gründe stecken. Dadurch wird es für US-Sportler viel leichter, in Abwesenheit der Russen Medaillen gewinnen. Dieses Argument würde aber mehr der FFSG als einem mittleren Eislaufverband helfen. So oder so wird die FFSG den Vorschlag des amerikanischen Verbandes nicht unterstützen, weil es unrecht ist und zwar aus allen obengenannten Gründen. Im Rahmen dieser destruktiven, hochpolitischen und für den Sport schädlichen Auseinandersetzung zwischen Nordamerikanern und Russen, appelliert er an alle Verbände, große oder kleine, alte oder junge sich zu vereinen, um gemeinsame Interessen zu verteidigen.