In der Kategorie Eistanz haben wie erwartet, Gabriella Papadakis und Guillaume Cizeron mit stolzen 202, 63 Punkten gewonnen. Die zweifachen Weltmeister waren überragend, dass die Zeit während des Tanzes stehen blieb. Wie immer zeigten sie kaum zu übertreffende Eleganz, schöne Linien, wahre Emotionen, wo jeder Atemzug sitzt und jede klitzekleine Bewegung so akzentuiert ist, so dass man sich immer wieder fragt – wie machen sie das?

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Im Wettkampf der Männer war nicht so eindeutig. Es sind viele Fragen offen, denn kaum jemand konnte verstehen, warum Chafik Besseghier nicht gewonnen hat. Nach dem Kurzprogramm war er nur 0,45 Punkte von Kevin Aimoz entfernt, in seiner Kür zeigte Chafik drei Vierersprünge: 4T, 4S und noch einen 4T in der Kombination 4T-2T-2Lo. Drei Vierer in der Kür – das ist eine Leistung für sich! Für sein Programm bekam Chafik 155,20 Punkte, für die Technik 80,40. Aber französischer Meister ist Kevin Aymoz geworden – er hat 155,76 Punkte erreicht, er zeigte keine Vierersprünge – sein Programm war technisch deutlich leichter als das von Chafik. Für die Technik hat Kevin 75,06 Punkte bekommen, zwar 5 Punkte weniger als Chafik, aber drei Quads müssen eigentlich mehr bringen, was viele nicht nachvollziehen konnten. Schließlich braucht ein Eiskunstläufer viel Kraft, um diese Sprünge meistern zu können. Deshalb gehen nur einige wenige Eiskunstläufer dieses Risiko ein, drei Vierersprünge in das Programm einzubauen. Die gleiche Diskussion sorgte noch 2010 nach Olympia für viel Aufregung. Damals wurde Evan Laysachek Olympiasieger in Vancouver, ohne diese superschwierigen Elemente zu zeigen. Evgeni Plushenko, der 4T-3T zeigte, wurde zweiter.

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Allerdings lieferte auch Kevin in Caen einen sehr schönen Auftritt, emotional und mit Energie – aber wie gesagt ohne Vierer, die er noch zu erlernen hat. Das plant er auch in der nächsten Zeit. Aymoz war selbst über seinen Sieg überrascht, dieses Ergebnis hat er nicht erwartet. Dritter wurde Roman Ponsart, der auch einen Quad wagte und beide Programme sehr emotional und leidenschaftlich präsentierte.

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„Ich glaube, Chafik sollte mehr Punkte für seine Technik bekommen, das ist meines Erachtens ein Fehler der Preisrichter“, kommentierte sogar der FFSG-Präsident Didier Gailhaguet. „Aber das haben sie so entschieden“, sagte er. „Chafik zeigte vier Vierersprünge in beiden Programmen, der Unterschied in der technischen Wertung musste größer sein, viele sind auch überrascht“, räumte er ein. Er lobte auch Kevin für seinen Auftritt und seine künstlerischen Fähigkeiten und sagte auch, dass Kevin Aymoz Vierersprünge noch lernen soll. Er habe großes Potenzial für die Zukunft. „Heute aber musste Chafik gewinnen“.

Mit den anderen Ergebnissen zeigte sich Gailhaguet zufrieden und freute sich vor allem für Gabriela und Guillaume. „Sie haben wieder ihre Klasse gezeigt“. Dem kann man nur zustimmen. Er lobte auch Vanessa James und Morgan Cipres, die in diesem Jahr gute Fortschritte gemacht haben. Außerdem sei es gut, dass die französische Meisterschaft (5 Disciplines) jedes Jahr in verschiedenen Städten stattfindet, so dass die Menschen 5 unterschiedliche Sportarten gleichzeitig sehen können. „Ich glaube Zuschauer sind zufrieden, und wenn sie zufrieden sind, sind wir auch zufrieden“.

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