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In dieser Saison haben sich das amerikanische Eistanzpaar Madison Chock und Evan Bates einer neuen Herausforderung gestellt – ihre Tänze sind in einem anderen Stil choreografiert. Die Arbeit mit Christopher Dean und Rochen Vard hat ihnen neue Seiten geöffnet. In diesem Interview sprechen die beiden Eiskunstläufer über ihre Vorbereitungen auf die Saison, über Schwierigkeiten, die manchmal auftreten, über ihr Trainerteam und die Unterstützung ihrer Fans z. B. bei GP Rostelecom Cup in Moskau.

Wie verlief die Vorbereitung auf diese Saison, erzählen Sie über beiden Eistänze?

Madison: Wir können ganz klar sagen, wir haben viel gearbeitet, um uns auf diese Saison vorzubereiten. Angefangen haben wir noch in der letzten Saison. Wir haben die Musik für den Originaltanz ziemlich früh gefunden und der Kurztanz kam auch schnell dazu, nachdem wir die Musik gefunden haben. Die Musikauswahl war schwierig, für den Kurztanz war es eigentlich klar: die Wahl war zwischen swing oder hip-hop. Zu dieser Musik konnten wir wirklich viel arbeiten. Die Arbeit hat uns das Gefühl der Sicherheit verliehen, so dass wir mit diesem Gefühl die Saison starten konnten. Wir konnten bei jedem Wettbewerb unsere Leistungen verbessern und es ist für uns selbst zu sehen, dass wir Fortschritte machen.

War es für Sie schwierig, Hip-Hop Bewegungen zu erlernen, schließlich ist es kein klassischer Tanz?

Madison: Wir hatten einen sehr guten Choreografen – Rahin Ward. Er ist ein phänomenaler Tänzer, sowohl auf dem Eis als auch auf dem Parkett. Das hat es uns erleichtert, Hip-Hop auf das Eis zu übertragen. Wir hatten auch genaue Vorstellungen, wie wir auf dem Eis zu dieser Musik aussehen wollten. Ich kann definitiv sagen, das hat uns Spaß gemacht. Wir hatten wirklich Spaß, an diesen Programmen zu arbeiten.

https://www.youtube.com/watch?v=KrL_IO7CORI

Wenn ich mich richtig erinnere, “Under pressure” ist der erste Tanz von Ihnen, die Musik wird vom Gesang begleitet. Ist der Rhythmus so besser zu fühlen und die Idee zu verstehen, die dahinter steckt?

Madison: Ich glaube, jede Musik, egal ob da gesungen wird oder nicht, erweckt bestimmte Gefühle und das ist auch von dem Lied abhängig. Manchmal, wenn gesungen wird, ist es nicht leichter, weil das Lied selbst eine Geschichte erzählt. Wir haben ein sehr populäres Lied ausgewählt und ich glaube, jeder kann gut verstehen, worum es geht. Aber das Wichtigste ist in diesem Lied das Gefühl “Unter Druck“ zu sein. Und ich glaube das ist für jeden verständlich und es war leichter für uns, die Musik zu fühlen. In der letzten Saison hatten wir diesen Druck.

Nach Skate Canada sagten Sie, dass die letzte Saison erfolglos verlief, warum?

Ich würde nicht sagen, dass es eine erfolglose Saison war, das war eher eine komplizierte Saison, weil wir letzten Endes stolz auf unsere Programme und unsere Auftritte sind, es waren Höhen und Tiefen dabei. Ich würde sagen, wir haben es geschafft. Die Saison war nicht erfolgreich aber sehr schwierig.

dsc_1810Was hilft ihnen in den schwierigeren Zeiten?

Madison: Zusammen zu bleiben und einander gegenseitig zu unterstützen, so fällt es leichter aufzutreten selbst, wenn etwas frustrierend für uns läuft.

Womit möchten Sie als Eistänzer in Erinnerung der Preisrichter und der Fans bleiben?

Evan: Ich glaube, wir haben eine sehr gute Energie auf dem Eis. Man kann es sehen, wenn wir zusammen laufen… In diesem Jahr haben wir eine sehr kreative Choreografie in unseren Tänzen, ausgefallener als sonst, wenn man alle unsere Programme vergleicht. Ich bin der Ansicht, wenn man im Sport erfolgreich sein möchte, muss man sehr kreativ herangehen, um den Zuschauern in Erinnerung zu bleiben. In diesem Jahr haben wir bereits viele Komplimente bekommen, dass unsere jetzigen Programme von den anderen unterschiedlich ausfallen und wir freuen uns, so etwas zu hören.

Sie haben in letzter Zeit viele Fans in Russland gewonnen…

Evan: Wir sind wirklich sehr glücklich darüber, wie unsere Programme in Russland aufgenommen wurden. Viele wollten unsere Autogramme und Fotos mit uns haben, das ist sehr nett.

Ja, ich habe es gesehen, wenn sie auf der Tribüne saßen…

Evan: Ja, das ist verrückt gewesen!

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Hilft das Publikum ihnen bei den Auftritten?

Evan: Absolut!

Madison: Ich glaube, ohne diese Unterstützung der Fans würden wir nicht so populär sein.

Sie haben sehr schöne Kostüme in diesem Jahr, wer hat sie entworfen?

Madison: Wir arbeiteten mit unserer Designerin, sie heißt …

Evan: Alexia Evan

Madison: Ja! Sie hat unsere Kostüme für den Kurztanz und Originaltanz entworfen, auch die neuen Kostüme für den Originaltanz. Wir arbeiten noch daran.

Warum möchten Sie die Kostüme für den Originaltanz ändern?

Evan: Wir möchten es probieren. Mal sehen, ob diese Kostüme uns andere Energie geben, sie wissen ja – jetzt haben wir sie in schwarz.

Madison: Was uns sehr gefällt!

Evan: Manchmal sind die Veränderungen gut, mal sehen, wie es läuft.

Madison: Und das ist gut, mehrere Optionen für das Jahr zu haben, weil es auch für das Publikum so interessanter ist. Wahrscheinlich können die neuen Kostüme uns wirklich mehr Energie auf dem Eis verleihen.

Was können Sie über das Team Shpilband sagen?

Madison: Igor ist einfach toll. Er ist einer der besten Trainer der Welt. Ich kann es wirklich so sagen. Er unterstützt uns viel und hat unglaublich gute Fachkenntnisse. Er scheint immer zu wissen, was er im Moment zu tun hat und was er zu sagen hat. Er ist ein sehr toller Trainer und eine wunderbare Persönlichkeit zugleich. Er ist immer nett, auch das Team. Ich kann viel Schönes sagen, er ist einfach fantastisch.

Welche Ziele hat er für Sie für diese Saison gesetzt?

Madison: Er will immer, dass wir mit jeder Saison besser laufen als zuvor. Er möchte nur das Beste für uns. Er möchte, dass wir Weltmeister werden und wir möchten auch Weltmeister werden und ich glaube, er hat dieses Ziel wieder vor Augen.

dsc_0466In Instagram konnten wir viele schöne Bilder von Ihnen unter dem hashtag #showmehealthyweek sehen, gefällt es Ihnen an den Fotoshootings teilzunehmen?

Evan: Ja. Wir haben schon seit langer Zeit nichts gemacht, also könnten wir ein Paar aktuelle Bilder gut gebrauchen!

Schauen Sie, wie die anderen Eiskunstläufer laufen, unterstützen sie jemanden?

Madison: Javi! Ich kenne Javi, er ist ein sehr talentierter Läufer, er zeigt immer schöne Programme, seine Bewegungen sind so elegant, dass man immer zuschauen möchte. Oder Alexei Bychenko. Er war super bei der Kür beim Cup of Russia.

Und wie sieht es mit den anderen Sportarten aus?

Evan: Ich mag Amerikanischen Fußball, wir schauen auch Baseball, Hockey, ich mag sie alle, aber ich habe leider keine Zeit selbst zu spielen. Wir trainieren für Eislaufen, aber das ist schön, diese Sportarten im Fernsehen zu erleben.

Planen Sie nach den Olympischen Spielen ihre Karriere zu beenden oder bleiben Sie uns erhalten?

Madison: Wir schauen mal, wie es läuft, wir haben noch keine Entscheidung getroffen.

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg!

Veronika Potaturko, Moskau

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Von Veronika